Bei Rheinmetall und seinen Aktionären knallten die Sektkorken: 24.2.2022: es ist wieder Krieg; 27.2.2022: Scholz kündigt ein Sonderpaket von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr an. 142,9 Millionen Euro Blutgeld soll 2022 insgesamt an die Aktionär*innen von Rheinmetall ausgeschüttet werden. Dies will die Hauptversammlung am 10. Mai 2022 (digital von der Konzernzentrale aus) beschließen.
Rheinmetall-Chef Armin Papperger scheint inzwischen einen festen Platz am Kabinettstisch zu haben, denn er wusste am Tag nach der Scholz‘schen 100-Milliarden-Ankündigung sofort, wie 42 von den 100 Milliarden Euro von seinem Konzern genutzt werden könnten: Die Nachrichtenagentur dpa meldete dazu am 3.3.22: „Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges und der geplanten Milliardeninvestitionen in die Bundeswehr wollen Deutschlands Rüstungskonzerne ihre Produktion erheblich ausweiten. Die Düsseldorfer Firma Rheinmetall hat dem Bund eine Projektliste angeboten, die einen Umfang von 42 Milliarden Euro hat und Panzer, Munition, Militär-Lkw und andere Güter enthält.“
„Wir könnten sofort anfangen zu produzieren“, sagt Rheinmetall-Chef Armin Papperger der Deutschen Presse-Agentur. Die ersten Munitions-chargen könnten in einem Jahr geliefert werden, Radpanzer in eineinhalb und Kettenpanzer in zwei Jahren. Neben neuem Gerät geht es auch um die Modernisierung von Bundeswehr-Fahrzeugen und mehr Munitionslieferungen. Und Papperger weiß natürlich auch am besten, was für die Ukraine gut ist. Er bietet alte Leopard-Panzer feil.
„Kurz nachdem sich Bundesaußenministerin Annalena Baerbock für die Unterstützung der Ukraine mit schweren Waffen ausgesprochen hatte, bot Papperger am Montag sogleich die Lieferung von 50 gebrauchten Kampfpanzern vom Typ Leopard 1 an.“ (faz-net) Inzwischen hat Rheinmetall bei der Bundesregierung die Lieferung von 88 Leopard vom Typ 1A5 an die Ukraine beantragt – so ein Bericht der „Welt“.
DPA berichtet weiter zum 42-Milliarden-Angebot für die Bundeswehr: „Selbst wenn der Bund nur einen Teil der Vorschläge aufgreift, rechnet der Manager im Deutschlandgeschäft seiner Firma mit sehr starkem Wachstum. Vorläufigen Zahlen zufolge machte der Konzern 2021 weltweit einen Umsatz von 5,66 Milliarden Euro, ein Plus von 4,7 Prozent.
Mit Blick auf den Ukraine-Effekt für die Verteidigungsgeschäfte seiner Firma sagt er: ‚Mittelfristig sehen wir in Deutschland ein jährliches Potential von bis zu zwei Milliarden Euro an zusätzlichem Umsatz, wenn die ent- sprechenden Beauftragungen erfolgen.‘“
Gleichzeitig betreibt Rheinmetall weiterhin Geschäfte mit Rüstungsexporten. Im Jemen wird der Krieg wie bisher auch mit Waffen von Rheinmetall geführt. In Italien ist die Friedensbewegung aktiv und erfolgreich gegen Rüstungsexporte. Es ist ihr gelungen, ein Gerichtsurteil gegen das Munitionswerk auf Sardinien zu erstreiten.
Der italienische Staatsrat, in etwa zu vergleichen mit dem Bundesverwaltungsgericht, hat am 10. November 2021 die Baugenehmigungen, die „Rheinmetall Waffe Munition“ für den Ausbau ihrer berüchtigten Bombenfabrik auf Sardinien erhalten hat, für ungültig erklärt und aufgehoben.
Möglicherweise muss Rheinmetall die ganze Fabrik auf Sardinien schließen. Allerdings werden Waffen und Munition über das südafrikanische Filial-Werk auch an Staaten, die am Jemen-Krieg beteiligt sind, geliefert. „Rheinmetall Denel Munition“ bezeichnet den „Mittleren Osten“ als Stammmarkt, der mit dem kompletten Produktportfolio beliefert werden kann.
- Deutschland braucht schnellstmöglich ein Rüstungsexportkontrollgesetz, das jegliche Waffenlieferungen in Kriegs- und Krisengebiete verbietet.
- Wir rufen alle Aktionärinnen und Aktionäre von Rheinmetall auf, ihre blutgetränkten Aktien zurückzugeben, statt auf neue Kriege und Aufrüstung zu setzen! Es gibt zivile Alternativen!
DEMONSTRATION vor der Rheinmetall-Zentrale zur Hauptversammlung der Aktionär*innen am 10.5.2022 um 5 vor 12
Wegbeschreibung zum Demonstrationsort
ÖPNV: vom HBF Stadtbahnlinie 707 Richtung D’dorf-Unterrath bis Haltestelle Johanns
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