Politische Aktionen, Kampagnen oder Stellungnahmen sollen möglichst nicht nur für den Moment Wirkung entfalten, sondern lang anhaltende Folgen haben. Eine davon ist ganz materiell: Unsere Geschäftsstelle in der Kölner Aquinostraße blickt nicht nur auf eine stolze Anzahl von aktiven Jahren zurück, sondern auch auf eine umfangreiche – um nicht zu sagen meterlange – Dokumentation unseres Wirkens. Zahlreiche Diskussionen und Kampagnen lagern festgehalten zwischen Aktendeckeln in unserem Büro.
Im Juni haben wir nun einen umfangreichen Teil unserer öffentlichkeitsrelevanten Materialien im Archiv für alternatives Schrifttum (AFAS) in Duisburg archiviert. Dort herrschen geeignete Erhaltungsbedingungen und eine professionelle Betreuung. Zudem wird unsere Vergangenheit allen Interessierten durch eine Katalogisierung perspektivisch besser zugänglich gemacht.
Das AFAS ist selbst mehr als 30 Jahre alt und seine Bestände enthalten eine Fülle von Material aus der Geschichte der neuen sozialen Bewegungen bundesweit. Anders als in staatlichen Archiven finden in Orten wie dem AFAS politische und künstlerische Ausdrucksformen der Gegenöffentlichkeit ihren Platz. Dort lagern mit Publikationen, Protokollen, Flugschriften, Plakaten und vielem anderen mehr also wesentliche Bestandteile einer Geschichte von unten – unserer Geschichte. Die vielfältigen Zeugnisse der langjährigen Arbeit des Grundrechtekomitees in den Bereichen Antimilitarismus, Anti-Atom, Politiken des Strafens und Gefangenenunterstützung, Versammlungsrecht, Demonstrationsbeobachtung und vielen weitere Themen ergänzen den umfassenden Duisburger Bestand an Materialien politischer Gruppen und Initiativen bundesweit.
300 Ordner sind damit nun nicht mehr nur Vergangenheit, sondern haben das Potential, geschriebene Geschichte zu werden.